play / don´t play

Der neue Roman von Thomas Matschoss
Lesung

Thomas Matschoß, der die allermeisten Stücke vom Jahrmarkttheater verfasst hat, hat einen neuen Roman geschrieben: „play/don't play“.

Fritz, die Hauptfigur findet als kleiner Junge einen Videoplayer, auf dem zwei Buttons sind: play und don’t play. Und selbstverständlich drückt er auf play. Und dann seht er ein Video, auf dem er selbst zu sehen ist: Wie er in zwanzig Jahren den diktatorischen Präsidenten einer Republik Zentraleuropa mit einer Pistole bedroht.
Fritz erzählt in diesem sehr spannenden und berührenden Roman, wie dieser Fund sein ganzes Leben verändert hat. Als sehr alter Mann erzählt er rückblickend sein Leben, das komplette 21. Jahrhundert. Sein Versuch, dieser Prophezeiung zu entkommen oder sich mit dem Schicksal abzufinden. Seine lebenslange Suche nach seiner verschwundenen Schwester und die mehr oder weniger hilflosen Momente, in denen er glaubte, den Lauf der Welt verändern zu können. Er erzählt von der Gewalt, die immer wieder zerstörerisch in seinem Leben auftaucht und er erzählt vom Glück, am Leben zu sein.

Seit über acht Jahren arbeitete Thomas Matschoß an dieser Geschichte und jetzt ist der Roman endlich fertig! Gedruckt! Bereit gelesen zu werden!

Am Samstag, den 11. Mai 2024 um 19.30 Uhr lesen Martin Geisler und Thomas Matschoß im Jahrmarkttheater Bostelwiebeck aus „play/don't play“.
Der Eintritt ist frei und Anmeldungen werden unter 05807 / 97 99 71 oder per email an karten@jahrmarkttheater.de gerne entgegengenommen.

Das Buch kann beim Jahrmarkttheater für 12 € erworben werden. Bei Interesse schicken Sie bitte Ihre Bestellung an:
tmatschoss@jahrmarkttheater.de

Und so beginnt der Roman: ...
„Die Geschichte beginnt in einer dieser Vollmondnächte, die so hell sind, dass man nicht einschlafen kann, selbst wenn man den ganzen Tag schwer gearbeitet hat. Einen Riesen Haufen Holz gehackt oder ein halbes Haus gebaut, solche Sachen. Wenn der volle Mond orange glüht und ganz tief über dem Horizont schwebt, so dass man lange Schatten wirft – mit orangenen Umrandungen -, vor denen man an schlechten Tagen selber Angst bekommt.
Aber es war kein schlechter Tag. Und ich war nicht ängstlich. Nicht zu dieser Zeit. Ich war 12 Jahre alt und eine aufregende Zukunft lag vor mir. Eine Zukunft, die ich mir erobern würde. Erobern nicht in dem Sinn einer militärischen Operation, sondern als Metapher für eine explodierende Neugier, die all die sinn – und endlosen Wiederholungen von nur aus purer Langeweile eingeübten Tagesabläufen und nur für uralte Menschen begreifbare Rituale in die Luft sprengen würde.
Aber da hatte ich mich getäuscht. Etwas war in diesem Moment tatsächlich weggesprengt worden und es dauerte viele Jahre, bis ich begriff, dass das die Vorstellung von Zukunft überhaupt war. In der Sekunde als ich mich gebückt hatte, um etwas aufzuheben, das mir wie ein Handy vorkam. Es lag im Gras und leuchtete matt im Licht dieses alles der orangefarbenumrandeten Helligkeit übergebenden Vollmondes.
Ich merkte sehr schnell, es war kein Handy. Aber es hatte einen Bildschirm. Und zwei Buttons. PLAY. Das war der eine.
DON'T PLAY. Das war der zweite.
Ich drückte auf PLAY. Und damit änderte sich alles.
Oder gerade nicht.
Das versuche ich seitdem herauszufinden. Und ich bin jetzt fast 94 Jahre alt. Es ist die Silvesternacht des Jahres 2093. Ich sitze in einem kaputten Hochhaus in Colombo, Sri Lanka und warte.
Und noch immer glaube ich, dass etwas explodieren wird.
Wenn man einen Menschen ansieht, also wirklich ansieht, nicht nur hin – und gleich wieder weg – denn dann sieht man nur sich selbst und davon auch nur die Oberfläche – also wenn man den anderen wirklich betrachtet und man genau so betrachtet wird – und das für eine lange Zeit – und lang, das heißt immer etwas länger als das, was einem eigentlich schon lang vorkommt – also wenn man jemanden auf diese Art für eine wirklich lange Zeit anschaut, dann verändert sich die Welt.
Das hat er gesagt. Brendan Ford. So hat er sich mir vorgestellt. Vor vielen Jahren. Es war ebenfalls in Colombo, Sri Lanka. Ein Teehaus. Ich war da im Urlaub. Oder auf der Flucht. Je nachdem, wie ihr die Geschichte versteht. PLAY oder DON'T PLAY.
Also nur damit du nicht denkst, es geht hier um irgendeine philosophische Scheiße.
NEIN. Es geht um die handfesten Dinge des Lebens. Gewalt. Liebe. Tod.
Und ich fange von vorne an. Ich gebe nicht auf. Ich fange wieder an. Deshalb erzähle ich dir diese Geschichte. Und am Ende wirst du wissen, was du zu tun hast.“
Veranstaltungen
Samstag 11. Mai Karten kaufen

play / don´t play

Der neue Roman von Thomas Matschoss
Lesung

Thomas Matschoß, der die allermeisten Stücke vom Jahrmarkttheater verfasst hat, hat einen neuen Roman geschrieben: „play/don't play“.

Fritz, die Hauptfigur findet als kleiner Junge einen Videoplayer, auf dem zwei Buttons sind: play und don’t play. Und selbstverständlich drückt er auf play. Und dann seht er ein Video, auf dem er selbst zu sehen ist: Wie er in zwanzig Jahren den diktatorischen Präsidenten einer Republik Zentraleuropa mit einer Pistole bedroht.
Fritz erzählt in diesem sehr spannenden und berührenden Roman, wie dieser Fund sein ganzes Leben verändert hat. Als sehr alter Mann erzählt er rückblickend sein Leben, das komplette 21. Jahrhundert. Sein Versuch, dieser Prophezeiung zu entkommen oder sich mit dem Schicksal abzufinden. Seine lebenslange Suche nach seiner verschwundenen Schwester und die mehr oder weniger hilflosen Momente, in denen er glaubte, den Lauf der Welt verändern zu können. Er erzählt von der Gewalt, die immer wieder zerstörerisch in seinem Leben auftaucht und er erzählt vom Glück, am Leben zu sein.

Seit über acht Jahren arbeitete Thomas Matschoß an dieser Geschichte und jetzt ist der Roman endlich fertig! Gedruckt! Bereit gelesen zu werden!

Am Samstag, den 11. Mai 2024 um 19.30 Uhr lesen Martin Geisler und Thomas Matschoß im Jahrmarkttheater Bostelwiebeck aus „play/don't play“.
Der Eintritt ist frei und Anmeldungen werden unter 05807 / 97 99 71 oder per email an karten@jahrmarkttheater.de gerne entgegengenommen.

Das Buch kann beim Jahrmarkttheater für 12 € erworben werden. Bei Interesse schicken Sie bitte Ihre Bestellung an:
tmatschoss@jahrmarkttheater.de

Und so beginnt der Roman: ...
„Die Geschichte beginnt in einer dieser Vollmondnächte, die so hell sind, dass man nicht einschlafen kann, selbst wenn man den ganzen Tag schwer gearbeitet hat. Einen Riesen Haufen Holz gehackt oder ein halbes Haus gebaut, solche Sachen. Wenn der volle Mond orange glüht und ganz tief über dem Horizont schwebt, so dass man lange Schatten wirft – mit orangenen Umrandungen -, vor denen man an schlechten Tagen selber Angst bekommt.
Aber es war kein schlechter Tag. Und ich war nicht ängstlich. Nicht zu dieser Zeit. Ich war 12 Jahre alt und eine aufregende Zukunft lag vor mir. Eine Zukunft, die ich mir erobern würde. Erobern nicht in dem Sinn einer militärischen Operation, sondern als Metapher für eine explodierende Neugier, die all die sinn – und endlosen Wiederholungen von nur aus purer Langeweile eingeübten Tagesabläufen und nur für uralte Menschen begreifbare Rituale in die Luft sprengen würde.
Aber da hatte ich mich getäuscht. Etwas war in diesem Moment tatsächlich weggesprengt worden und es dauerte viele Jahre, bis ich begriff, dass das die Vorstellung von Zukunft überhaupt war. In der Sekunde als ich mich gebückt hatte, um etwas aufzuheben, das mir wie ein Handy vorkam. Es lag im Gras und leuchtete matt im Licht dieses alles der orangefarbenumrandeten Helligkeit übergebenden Vollmondes.
Ich merkte sehr schnell, es war kein Handy. Aber es hatte einen Bildschirm. Und zwei Buttons. PLAY. Das war der eine.
DON'T PLAY. Das war der zweite.
Ich drückte auf PLAY. Und damit änderte sich alles.
Oder gerade nicht.
Das versuche ich seitdem herauszufinden. Und ich bin jetzt fast 94 Jahre alt. Es ist die Silvesternacht des Jahres 2093. Ich sitze in einem kaputten Hochhaus in Colombo, Sri Lanka und warte.
Und noch immer glaube ich, dass etwas explodieren wird.
Wenn man einen Menschen ansieht, also wirklich ansieht, nicht nur hin – und gleich wieder weg – denn dann sieht man nur sich selbst und davon auch nur die Oberfläche – also wenn man den anderen wirklich betrachtet und man genau so betrachtet wird – und das für eine lange Zeit – und lang, das heißt immer etwas länger als das, was einem eigentlich schon lang vorkommt – also wenn man jemanden auf diese Art für eine wirklich lange Zeit anschaut, dann verändert sich die Welt.
Das hat er gesagt. Brendan Ford. So hat er sich mir vorgestellt. Vor vielen Jahren. Es war ebenfalls in Colombo, Sri Lanka. Ein Teehaus. Ich war da im Urlaub. Oder auf der Flucht. Je nachdem, wie ihr die Geschichte versteht. PLAY oder DON'T PLAY.
Also nur damit du nicht denkst, es geht hier um irgendeine philosophische Scheiße.
NEIN. Es geht um die handfesten Dinge des Lebens. Gewalt. Liebe. Tod.
Und ich fange von vorne an. Ich gebe nicht auf. Ich fange wieder an. Deshalb erzähle ich dir diese Geschichte. Und am Ende wirst du wissen, was du zu tun hast.“
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